Neulich hatte ich einen Albtraum. Er ging ungefähr so: Stadtratssitzung in Bad Kreuznach, man spricht über die Sanierung des Brückenhauses, das sich endlich wieder im Besitz der Stadt befindet. Weil die Instandsetzung nun aber doch 5 Millionen Euro teurer wird als gedacht, debattiert man nun schon das sechste Jahr in Folge darüber. Die Parkgebühren betragen mittlerweile 7,50 Euro pro 30 Minuten, die Grundsteuer B hat sich vervierfacht und der Bürger muss den Brückenhauszehnt entrichten. Da sich die Politik aber nicht einig ist, ob die Balken nun rechts- oder linksrum lasiert werden sollen, wird eine Arbeitsgruppe gegründet. Diese soll nun herausarbeiten, in welche Richtung der Pinsel nun geführt werden soll. Mahlzeit!
Diese Episode will sagen: Kritik an Klaus Endemann muss erlaubt sein. Wer aber Sandro Ferri kennt, weiß, dass hier jemand am Werk ist, der sich der Größe der Aufgabe bewusst und ihr gerecht wird. Wer glaubt, die Stadt könnte sich um ein derart beschädigtes Gebäude selbst kümmern, der träumt. Ein Blick in Richtung Casino-Gebäude weckt auf. Es gilt: Machen, nicht debattieren! Und Letzteres würde passieren, wenn die Politik das Sagen hätte. Diese hat schon oft genug bewiesen, dass sie beim Thema Altbauten überfordert ist. Daher: Die Besitzverhältnisse sind gut so. Jetzt muss Endemann liefern. Und warum sollte er nicht?
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